Email Liste als Deutschlehrer

Warum du als Online-Deutschlehrer eine Email-Liste brauchst

Es ist völlig normal, Fehler zu machen und nicht alles zu wissen, wenn man mit etwas Neuem anfängt. Die meisten Fehler sind nicht dramatisch, lassen sich leicht korrigieren und du lernst aus ihnen. Ich selber habe in meinen mittlerweile 10 Jahren als Online-Deutschlehrerin Dutzende von Fehlern gemacht. Einen dieser Fehler bereue ich allerdings zutiefst: Ich hatte jahrelang keine Email-Liste. Genau genommen habe ich erst seit 2020 eine Email-Liste. Zwischen 2012 und 2020 hatte ich aber Kontakt zu Hunderten von Schülern, also Menschen, die bezahlt haben, um mit mir Deutsch zu lernen und die damit ausgezeichnete potentielle Kunden für meine heutigen Produkte wären. Aber die meisten wissen gar nicht, was ich heute mache. Weil wir keinen Kontakt mehr haben. Mit einer Email-Liste wäre das anders. Damit du nicht den gleichen Fehler machst wie ich, starte ich heute eine kurze Serie zum Thema Email-Marketing. In diesem ersten Artikel geht es darum, warum du überhaupt eine Email-Liste brauchst und wie du den ersten Schritt machst. 

Aber ich habe gar keine Produkte

Das war bei mir genauso. Ich habe jahrelang ausschließlich unterrichtet (was ich heute auch nie wieder so machen würde). Und dann habe ich die Website Learn German with Stories gestartet und mein erstes Buch für Deutschlerner geschrieben. Natürlich habe ich meinen aktuellen Schülern davon erzählt und auch einige alte Schüler angeschrieben. Ja, ich konnte sie über italki und Skype noch kontaktieren, aber nur einzeln. Weißt du, wie viel Zeit es mich gekostet hätte, jeden einzeln anzuschreiben? Ich glaube, ich habe etwa 100 ehemaligen Schülern geschrieben, wo denen sich fast die Hälfte bedankt und für meinen Newsletter angemeldet hat. Laut italki habe ich im Laufe der Jahre mit mehr als 1100 Menschen unterrichtet, d.h. 1000 Menschen, die mich als Lehrerin kennen, wissen immer noch nichts von meinen Produkten. Glaub mir, du möchtest nicht in dieser Situation sein und deshalb brauchst du eine Email-Liste. Gleich dein erster Schüler muss auf diese Liste. 

Ich unterrichte über eine Plattform. Wie kriege ich Schüler auf meine Email-Liste?

Du kannst Schüler direkt nach ihrer Email-Adresse fragen und sie manuell zu deiner Liste hinzufügen. Natürlich musst sie vorher um Erlaubnis bitten, aber mir ist es noch nie passiert, dass jemand es nicht wollte. Alternativ kannst du speziell für Schüler ein Formular oder eine Landing-Page einrichten, mit deren Hilfe sie deinen Newsletter selber abonnieren können. Bei Schülern ist ein Anreiz in Form eines Lead-Magneten (= etwas, was du kostenlos zur Verfügung stellst) nicht unbedingt notwendig, aber empfehlenswert. Ganz wichtig: Kennzeichne (tagge) Schüler in deiner Email-Liste als solche. Damit hast du die Möglichkeit, nur Schülern eine Email zu schicken. Persönlich ersetze ich den Tag „student“ manuell durch „former student“, wenn jemand länger als drei Monate keinen Unterricht bei mir hatte. Das klingt etwas umständlich, aber im Normalfall hast du ja eine überschaubare Anzahl von Schülern zu einem bestimmten Zeitpunkt. 

Eigentlich weiß ich gar nicht so recht, was eine Email-Liste ist

Ich gehe jede Wette ein, dass du mit deiner Email-Adresse auf diversen Email-Listen stehst. Immer, wenn du Post von einer Firma bekommst (einen Newsletter), läuft das über eine Email-Liste, in die du dich irgendwann mal eingetragen hast. Du kannst nicht einfach Tausende von Emails von deiner Email-Adresse aus schreiben, sondern brauchst einen Service, der diese Emails für dich verschickt und mit dessen Hilfe Menschen sich unkompliziert an- und abmelden können. Außerdem liefert dieser Service dir wertvolle Statistiken und bietet diverse andere Möglichkeiten, damit dein Email-Marketing effektiv ist. 

Welche Email-Marketing-Service-Provider gibt es?

Ich selber nutze ConvertKit. Es ist kostenlos für bis zu 300 Abonnenten, also ein guter Einstieg. Danach bezahlst du für bis zu 1000 Abonnenten entweder US$ 290 jährlich oder US$29 monatlich. Und wenn du alles richtig machst, verkaufst du ab 300 Abonnenten auch etwas, so dass diese Investition sich lohnt.

Ich gebe dir hier noch Links zu fünf anderen Email-Marking-Service-Provider, die du dir anschauen und miteinander vergleichen kannst: 

Die angebotenen Funktionen sind ähnlich, auch preislich sind die Unterschiede nicht riesig. Wichtiger ist, dass du schnell verstehst, wie alles funktioniert. Ich stand zum Beispiel mit GetResponse, dass ich als erstes getestet hatte, von Anfang an auf Kriegsfuß, während ich ConvertKit recht intuitiv fand. Alle Optionen lassen sich kostenlos testen. 

In den folgenden Artikeln zum Thema Email-Marketing werde ich logischerweise ConvertKit als Beispiel benutzen, wenn es etwas mehr um die Technik geht. 

Einfach starten

Du wirst dein Email-Marketing und deinen Sales Funnel Schritt für Schritt verbessern und optimieren. Wichtig ist es, einfach zu starten. Dafür brauchst du noch nicht einmal eine Website. Mit Hilfe von ConvertKit kannst du eine simple LandingPage veröffentlichen, mit der  du Email-Adressen sammeln kannst. Falls du schon eine Website hast, reicht für den Anfang ein einfaches Formular. So wie dieses: 

Für ein Formular wie das dort oben gibt ConvertKit dir auch einen Link, den du zum Beispiel einfach einem Schüler geben kannst. Du darfst das Formular übrigens gerne benutzen und dich in meinen Newsletter eintragen :-). Du wirst sehen, dass noch nichts individualisiert ist. Das Formular aufzusetzen und auf die Website hier einzubinden hat mich 5 Minuten gekostet. Ich habe lediglich die bei ConvertKit schon hinterlegte Email mit der Bitte um Abonnementsbestätigung ins Deutsche übersetzt. Nachdem du dich angemeldet hast, passiert erstmal gar nichts, aber ich habe jetzt deine Emailadresse :-). Genauso kannst du auch anfangen. Wie gesagt, Schritt für Schritt.